Erschliessung und Publikation von Drittnachlässen

Das Rudolf Steiner Archiv bewahrt neben dem Nachlass von Rudolf Steiner und Marie Steiner von Sivers weitere Nachlässe auf. Dazu gehören unter anderem Nachlässe oder Teilnachlässe von Adolf Arenson, Andrej Belyj, Edwin und Eva Froböse, Richard Grob, Marie Groddeck, Hans und Maria Jenny-Schuster, Johanna von Keyserlingk, Carl Kemper, Tatjana Kisseleff, Hilma af Klint, Maria Pozzo, Hermann Ranzenberger, Walter Roggenkamp, Ilona Schubert, Assja Turgenieff, Carl Unger, Margarita Woloschin, Gerlinde Zaiser, Hans Werner Zbinden.

Diese Drittnachlässe stehen der Forschung unter Wahrung etwaiger Schutzfristen und Persönlichkeitsrechte zur Verfügung. Sie werden vom Rudolf Steiner Archiv im Rahmen seiner Möglichkeiten sukzessive erschlossen. Im Folgenden werden einzelne Bestände angeführt, die bereits grob erschlossen sind und/oder aus denen elektronisch aufbereitete Dokumente, Findbücher oder Publikationen zur Verfügung gestellt werden können.

Nachlass Richard Grob

Nachlass Richard Grob

Im Herbst 2024 erhielt das Rudolf Steiner Archiv von den Nachfahren Richard Grobs, Stefanie Allon und Omer Allon, ein umfangreiches Nachlasskonvolut. Richard Grob (1912–1992), der später als Lehrer, Politiker und Anthroposoph in Bern wirkte, wurde als 11-jähriger Rudolf Steiner vorgestellt und 1924 als eines der Kinder im Heilpädagogischen Kurs besprochen; er wurde auf Steiners Veranlassung über mehrere Jahre von Rudolf Grosse persönlich betreut. Der dem Rudolf Steiner Archiv anvertraute Nachlass enthält insbesondere Korrespondenz aus dieser Zeit: zwischen Richard Grob und Rudolf Grosse sowie mit Richards Eltern und Dritten, darunter auch R. Steiner, I. Wegman, H. Hakonsen, M. Hirter. Daneben umfasst der Nachlass Aufzeichnungen der Mutter, Emma Grob-Alder, für ihren Sohn Richard über dessen Kinderjahre. Ferner Reiseberichte Richard Grobs aus den 1930er-Jahren, Notizen und Agenden. Der Nachlass kann im Rudolf Steiner Archiv eingesehen werden.

Nachlass Hans Jenny

Nachlass Hans Jenny und Maria Jenny-Schuster

Im August 2021 erhielt das Rudolf Steiner Archiv von Ea Jenny-Koster, der Tochter von Hans Jenny und Maria Jenny-Schuster, 14 Kisten aus dem Nachlass ihrer Eltern. Das Material umfasst Tagebücher, Korrespondenz, Fotos und Reproduktionen, Ausstellungsberichte, Aktennotizen und Manuskripte zu verschiedenen Themen, Studienmaterial sowie Unterlagen zu Kymatik und Tonoskop, zur Arbeit am Typus I und II, zum Entwicklungsgedanken und anderem. Daneben Unterlagen und Korrespondenz Dritter, darunter an bzw. von Jan Stuten, Friedrich Hiebel, Günther Goldschmidt, Hermann Picht, Fritz von Unruh. Der Nachlass umfasst ferner Unterlagen und Briefwechsel der Eurythmistin Maria Schuster (1907–2008), die Hans Jenny 1935 heiratete, so die umfangreiche Korrespondenz zwischen beiden, die Briefe Paul Bühlers und anderer. Der Nachlass befindet sich derzeit in Bearbeitung. Er kann jedoch auf Anfrage im Rudolf Steiner Archiv, Dornach eingesehen werden.

Ein langjähriges Desiderat, die Herausgabe des zweiten Teils seines umfassenden Werks Der Typus, den Hans Jenny zu Lebzeiten nicht mehr fertigstellen konnte, wurde durch das Engagement von Renatus Ziegler bereits erfüllt. Auf Grundlage früherer Bemühungen, die handschriftlich überlieferten Notizen Jennys elektronisch zu erfassen, erstellte er unter Mithilfe von Selma Ziegler eine vollständige, maschinenlesbare Fassung, die hier als PDF abrufbar ist und unter Nachweis der Quelle frei verwendet werden kann. Ebenso transkribiert und elektronisch abrufbar ist eine Einführung in das Typus-Projekt, die Hans Jenny 1946 für seine Frau Maria verfasst hat und die den privaten Titel trägt: Dem liebsten Mukedin ein paar Federn vom Bergraben


1. Hans Jenny,  Der Typus, I. Teil, Buchpublikation
2. Hans Jenny, Der Typus, II. Teil, Manuskript
3. Hans Jenny, Dem liebsten Mukedin ein paar Federn vom Bergraben

Dokumente Hilma af Klint

Dokumente Hilma af Klint

Im Bestand des Rudolf Steiner Archivs befinden sich:

–     Zwei Briefe Hilma af Klints an Rudolf Steiner: 27. Juni 1908 / 24. April 1924, beide aus Stockholm (RSA I B), außerdem ein Brief Hilma af Klints vom 1. Juni 1927 an Marie Steiner (RSA II B).

Ein Antwortschreiben Rudolf Steiners vom 18. Juli 1908 aus Kristiania befindet sich in der Hilma af Klint Foundation Stockholm. Weitere Gegenbriefe sind im Rudolf Steiner Archiv nicht dokumentiert.

–     Zwei zusammenhängende Notizbücher (ein schwarzes Wachstuchheft, ein roter Pappband) mit Pflanzenbeobachtungen in Prosa. Die enthaltenen Texte von Hilma af Klint zu Blumen, Bäumen, Flechten, Moosen, Pilzen und einigen Tieren sind ins Deutsche übersetzt und niedergeschrieben von ihrer Freundin Thomasine Andersson (RSA III Klint.H).

Ein Typoskript mit einer Einleitung Hilma af Klints in ihr Pflanzenwerk (2 Seiten) sowie sechs Beschreibungen zu einigen wenigen Pflanzen, korrespondierend mit den entsprechenden Pflanzenbeschreibungen in den Notizbüchern

Damit korrespondieren folgende weitere Dokumente, die sich nicht im Rudolf Steiner Archiv befinden: Eine Mappe mit naturalistischen Pflanzendarstellungen (Blumen, Moose, Flechten, Pilze und einige Tiere), jeweils begleitet von sogenannten Richtlinien («Riktlinier»), 46 Blätter, zumeist Aquarelle, 50 × 27 cm, heute im Museum of Modern Art, New York; ein Notizbuch «Blumen, Moose und Flechten», mit wenigen Notizen und den Richtlinien zu den Blumen, Moosen, Flechten, Pilzen und einigen Tieren, in deutscher Sprache, heute Albert Steffen Stiftung, Dornach; eine von Hilma af Klint erstellte Kopie des Notizbuches, das um einige weitere Pilze, Flechten und Moose erweitert wurde, Hilma af Klint Foundation, Schweden.

 

Das Rudolf Steiner Archiv hält zudem weitere Dokumente in Fotokopie sowie einen soliden Bestand an Sekundärliteratur zu Hilma af Klint.

 

 

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